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Was Maus nicht alles für den liebsten Feind macht...

ÜBER "AUF DER FALSCHEN SEITE"



Ein ungewöhnlicher Auftrag...
Storycode: I TL 2227-5
Originaltitel: Dalla parte sbagliata
Deutscher Titel: Auf der falschen Seite
Seitenanzahl: 42 (3-reihig)
Autor: Tito Faraci
Zeichner: Paolo Mottura
Erstveröffentlichung: 4. August 1998
Deutsche Veröffentlichungen: Lustiges Taschenbuch 263, Lustiges Taschenbuch Spezial 29

Der Comic des Monats August ist diesmal von Genre-Meister Tito Faraci, der für seine sehr atmosphärischen Geschichten bekannt ist und vor nur 12 Jahren mit Zeichner Paolo Mottura ein wahres Maus-Meisterwerk der Neuzeit geschaffen hat.

Es beginnt damit, dass Micky seinen alten Feind Kater Karlo aus dem Gefängnis befreien soll. genauer gesagt bittet ihn Trudi darum, da ein gewisser Sheriff Ramirez Karlo in dessen Urlaub in Puerto Mavioso zu Unrecht festnehmen ließ. Falls das nicht als Grund für Micky reicht, Karlo zu helfen, zeigt ihm Trudi Bilder von ihm bei einem Banküberfall, den Micky peinlicherweise nie lösen konnte.
Also reist Micky als Journalist getarnt nach Puerto Mavioso und findet heraus, dass Ramirez Karlo beschuldigte, internationaler Waffenschmuggler zu sein, der er eigentlich selbst ist. Dann verbündet sich eine Frau namens Conchita mit Micky, der er sofort vertraut. Ihnen beiden gelingt es, Karlo zu befreien, obwohl sie daran fast von Ramirez selbst gehindert werden.
Bald verlässt Conchita die beiden und sie beschaffen sich Geld und einen Wagen.
Karlo und Micky übernachten in einer alten Telegrafenstation, werden aber am nächsten Morgen von Sheriff Ramirez geweckt - und Conchita. Zumindest Micky. Von Karlo fehlt hingegen jede Spur, er ist in der Nacht scheinbar abgehauen, um dem Gefängnis zu entfliehen. Scheinbar...

Kann man Conchita wirklich trauen?

So klingt die Story gar nicht unbedingt so herausragend, doch sie ist auf 42 sehr gut eingeteilten Seiten klasse aufgebaut und es sind einige wenige atmosphärische, textfreie Szenen eingebaut, ebenso wie lustige Dialoge.
Der Titel rührt übrigens daher, dass man auf der ersten Seite einen Einblick in Mickys Gedanken bekommt: Dass sein Leben ohne Karlo bestimmt anders verlaufen wäre, ja dass er sein liebster Feind ist, er bloß immer auf der falschen Seite stand.
Deshalb ist ein tolles Element, dass die beiden in dieser Story zusammen arbeiten, sich gegenseitig beeinflussen - wobei Karlo die Story über immer der alte Gauner bleibt, woraus sehr amüsante Begebenheiten entstehen - und am Ende fast wie alte Freunde wirken. Micky will zuerst Karlo helfen - ja, ist ein wenig dazu gezwungen - und fühlt sich im Laufe der Story auch immer mehr mit ihm verbunden, was an der Stelle, in der Karlo kurzzeitig abhaut, eine doppelte Umkehrung macht.
Um dieses Element baut Faraci eine Detektivgeschichte mit zwei neuen Hauptfiguren, die die Story über ganz und gar nicht einseitig bleiben, ein Gegenspieler und eine angebliche Verbündete: Der hinterhältige Schurke Ramirez (und seine Gehilfen), die teilweise als Witzfiguren auftreten, was dem ganzen Charme verleiht. Der Leser bekommt auch sehr gut den Eindruck vermittelt, man könnte Conchita wirklich vertrauen. Und so ist man mit Micky geschockt, er ist es ja, aus dessen Sicht die Geschichte spielt, wobei man sich hier auch hervorragend mit Karlo identifizieren kann (nicht wie in gewissen Kurzhosengeschichten).
Es herrscht eine teils heitere, düstere oder traurige Atmosphäre über der Story, sehr gut dargestellt von Mottura, der die Mäuse wirklich klasse zeichnen kann. Es zeichnet nicht zu gerade, wie der heutige Cavazzano, ein wenig verdreht wie Celoni und dennoch klar und deutlich, was ein Super-Feeling ergibt. Die Farbgebung passt auch hervorragend.

Von Sheriff Ramirez ertappt...

Alles in allem ist es eine schön anzusehende, spannende, lustige Geschichte und für jeden eine Empfehlung!

Von FaraciFan (August 2011)

Zuletzt aktualisiert: 01.05.2023, 15:07
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